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  1. Historie
  2. Die Geschichte des Eisenbahner-Bauvereins

  3. Foto: Andrew Martin (pixabay)

        1. Dem Zug der Zeit folgend, kamen Ende des Jahres 1899 eine Anzahl Bediensteter der "Preußischen Staatseisenbahn-Verwaltung" in Düsseldorf zu dem Entschluss, auch einen 
        1. Bauverein auf genossenschaftlicher Basis zu gründen, denn in Hagen, Siegen und Elberfeld waren bereits Eisenbahner-Wohnungsbau-genossenschaften entstanden. 

        1. 17. Dezember 1899

          Erste Versammlung einiger Bediensteter der "Preußischen Staatseisenbahn-Verwaltung" in Düsseldorf, mit dem Entschluss, auch einen Bauverein auf genossenschaftlicher Basis zu gründen
        2. 17. Januar 1900

          Gründungsversammlung
          Es nahmen 70 Beamte und Arbeiter der Preußischen Staatseisenbahn teil. 187 Genossen, ein sechsköpfiger Vorstand und ein Aufsichtsrat aus 8 Personen bestehend, bildeten den Grundstock
        3. 27. September 1900 

          Die Eintragung des Vereins erfolgte am 27. September 1900 unter den Namen "Staatseisenbahner-Bauverein".

      1. Ein uns vorliegender zeitgenössischer Bericht sagt zu den damaligen Beweggründen u. a. folgendes:

        1. Dem Bewegungsdrang die Wege zu ebenen, hatten in Düsseldorf, 10 Jahre vor der Jahrhundertwende, die Eisenbahnanlagen, welche verkehrsstörend den engeren Stadtkern berührten, seine Ausfallstraßen in gleicher Ebene kreuzten und durch Schranken versperrten, eine umfassende Umgestaltung erfahren. In großen Umgehungswegen, auf Dämme verlegt, waren die Gleisanlagen von der eingeengten Stadt gelöst worden.

              1. Die kleinstädtischen Bahnhofsanlagen der "Köln-Mindener" und der "Bergisch-Märkischen"-Bahn verschwanden, ein größerer Zentralbahnhof vereinigte die verstaatlichten Eisenbahnlinien. 

                Allenthalben wurden der außerordentlich stark zunehmenden Entwicklung die Wege bereitet, Straßen angelegt, Brücken gebaut, Hafenanlagen geschaffen, die Pferdebahn in eine "Elektrische" umgewandelt, die Kasernen aus dem Stadtinneren an das Stadtweichbild verlegt und dergleichen mehr. 

                Düsseldorf rüstete zu seiner großen Industrie- und Gewerbeausstellung, die einen besonderen Markstein auf dem ansteigenden Wege des allgemeinen Aufschwungs darstellte. 
              1. Hand in Hand mit der Industrialisierung steigerte sich das Bedürfnis nach neuem Wohnraum.  
                Hausbesitzer und Bauspekulanten nutzten die Konjunktur zu Mietsteigerungen aus. So ergaben sich besonders für die geringsten Einkommen schlimme Zustände. Die hier schlummernden Gefahren für die minderbemittelten Volksschichten, die den größten Teil unseres Volkes ausmachten, wurden allenthalben von weitblickenden, sozial denkenden Männern erkannt.

                Ihre Gedanken und Bestrebungen rangen sich allmählich zu immer größerer Klarheit durch. Es sollten nicht alle die Tausende von Familien in Mietskasernen, scheunenartigen und "Arbeiterhäusern`; in dumpfen Räumen, in Hofgebäuden notdürftigste Unterkunft haben.


              1. Menschenwürdig sollte der Aufenthalt derer sein, die den größten Teil des Tages bei schwerer Arbeit im Freien, an der Maschine, im Büro zugebracht und für die Gesamtheit Werte geschaffen hatten. 

                Ihre Wohnung sollte ihnen Erholung bieten und ihnen nicht die dürftige Lage noch eindringlicher vor Augen führen. Licht und Luft sollten zu ihnen dringen können, sie und ihre Familien erfrischen und erfreuen. Nicht nur ein einziges Zimmer sollte einer vielköpfigen Familie als Schlaf-, Wohn- und Küchenraum dienen, in dem dann von Ordnung und Sauberkeit kaum die Rede sein konnte. Badegelegenheit sollten geschaffen werden, die auch der Minderbemittelte beanspruchen kann. Die Kinder sollten in einer freundlichen Wohnung aufwachsen und darüber hinaus auch die Möglichkeit erhalten, in einem sauberen luftdurchwehten Hofe und Garten sich eine kräftige Gesundheit zu erspielen.

                Den dargelegten Forderungen kamen die damaligen privaten Bauunternehmer nicht nach, sie konnten sie auch oft nicht erfüllen. Und so blieb nichts anderes übrig, als Selbsthilfe. Überall bildeten sich Baugenossenschaften, besonders auch in dem rasch aufstrebenden Düsseldorf.

                Unter diesen Vereinigungen nimmt der Staatseisenbahner-Bauverein eine besondere Stellung ein, die in seiner Satzung Ausdruck findet. 

                So dürfen seine Häuser nicht veräußert und nur als Wohnung für die im Staatseisenbahndienst beschäftigten Mitglieder des Vereins verwendet werden. Weil die Bediensteten der Eisenbahn häufig versetzt werden, konnte man nicht allgemein darauf ausgehen, Eigenheime zu schaffen. 

                Damit ein Wechsel wenig Schwierigkeiten machte, waren Mittelstandswohnungen zu bauen für Familien, die ziemlich gleiche Ansprüche stellen. 
              1. Da es sich durchweg um mindere Einkommen handelte, mussten die Wohnungen überwiegend Kleinwohnungen sein, billig, aber doch solide. Für die Mitgliedschaft waren nicht ausschlaggebend Konfession, Weltanschauung oder politische Einstellung, sondern nur die Berufstätigkeit als Bediensteter der Staatseisenbahn. 

                Über diesen Rückblick hinaus entnehmen wir dem Bericht noch folgende z. T. gewiss auch allgemein erinnernswerte Angaben über die Geschichte und Entwicklung des Bauvereins: 

                Langsames aber stetiges Ansteigen des Mitgliederbestandes in den ersten Jahren, dann ein starker Rückgang in den Jahren 1914 - 1924, verursacht durch den 1. Weltkrieg und seine Folgen, eine verheerende Inflation, widerrechtliche Besetzung Düsseldorfs und des Ruhrgebietes durch die Franzosen und Übernahme der Eisenbahn in französische Regie, Ausweisung fast aller Eisenbahner (als Teilnehmer am passiven Widerstand gegen die Besatzungsmacht) und Beschlagnahme von 180 Wohnungen. Aufsichtsrat und Vorstand gehörten zu den Ausgewiesenen. 

                Von Benrath aus (dort herrschten die Engländer) bemühte sich allein der Schriftführer des Vorstandes (Herr Buschmann) um den Fortbestand des Unternehmens und den Fortgang der Arbeiten an den im Bau befindlichen Häusern Eisen- und Liststraße. 

                Baustellenbesuche konnten nur unter Missachtung des Ausweisungsbefehles und damit unter größten persönlichen Gefahren erfolgen. Diese besonderen Umstände, besonders aber die Inflation mit ihren letztlich totalen Einnahmeverlusten ließ an Liquidierung denken. 


            1. Gottlob fanden Ruhrkampf und Inflation so rechtzeitig ihr Ende, dass das Schlimmste doch noch abgewendet werden konnte. Es ging wieder - sowohl an der Mitgliederzahl - wie an der Bautätigkeit gemessen, aufwärts - bis dann der 2. Weltkrieg mit seinen Bomben-Teppichen fast alle Arbeit erneut zunichte machte. 

              Die Geschäftsstelle total ausgebombt, dabei alle Geschäftsunterlagen vernichtet, von 954 Wohnungen 460 total zerstört, die erhaltenen mehr oder weniger beschädigt und wohl kaum noch menschenwürdig zu nennen. Wieder mal ein Neubeginn. Bis etwa 1958 dauerte der Wiederaufbau der durch Bomben zerstörten Häuser. 

              Der Bedarf, Eisenbahner mit Wohnraum zu versorgen, war stark angestiegen und so entwickelte sich auch eine rege Neubautätigkeit bis zum Jahre 1976. Es entstanden zahlreiche Wohnungen. 

              Alle nach dem Krieg errichteten Wohnungen wurden von der Deutschen Bundesbahn mit finanziert und zur Sicherung angemessener Mieten gewährte die DB lange Zeit Zinsvergünstigungen u. ä.. 

              Das Ergebnis heute: ca. 2200 Wohnungen in 262 Häusern, die überwiegend den neuzeitlichen Anforderungen an Grundriß und Ausstattung entsprechen. 

              Wie in den letzten Jahren auch, wird der Schwerpunkt unserer Arbeit in der Instandhaltung und Modernisierung unseres Wohnungsbestandes liegen.

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